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Osterbrücken. Es ist ein richtiges Schmuckstück, dieses südwestdeutsche Einhaus mit Wohnung, Scheune und Ställen in der Brückenstraße 6 in Osterbrücken. Adam Cullmann und seine Frau Catharina, geborene Seiler, haben es im Jahre 1841 gebaut. Von Generation zu Generation wurde das Bauernhaus vererbt und die Landwirtschaft betrieben. Gertrud Volz, geborene Müller, stammt aus diesem Haus
 
Saarbrücker Zeitung 10.09.2009 00:13
 
Osterbrücken. Es ist ein richtiges Schmuckstück, dieses südwestdeutsche Einhaus mit Wohnung, Scheune und Ställen in der Brückenstraße 6 in Osterbrücken. Adam Cullmann und seine Frau Catharina, geborene Seiler, haben es im Jahre 1841 gebaut. Von Generation zu Generation wurde das Bauernhaus vererbt und die Landwirtschaft betrieben.

Gertrud Volz, geborene Müller, stammt aus diesem Haus. Gemeinsam mit ihrem Mann Peter wohnt sie jetzt in dem Neubau, den ihr Sohn vor einigen Jahren gleich daneben errichtet hat. Das immerhin 168 Jahre alte Bauernhaus steht inzwischen leer. Gertrud Volz' Eltern sind verstorben, der Vater im Jahr 2002, die Mutter im Jahr 2008. Das schmucke Haus soll nun bald einen neuen Besitzer finden.

Vom Dachboden bis zum Keller hat das Ehepaar in den zurückliegenden Wochen das Anwesen Nickels, wie es im Dorf genannt wird, entrümpelt. "Zum Wegwerfen sind uns die vielen alten Sachen einfach zu schade", sagte Peter Volz. "Wir wollen möglichst viel davon verkaufen und den Erlös der Kindertagesstätte in Niederkirchen schenken." Deshalb lädt das Ehepaar für den kommenden Sonntag, 13. September, zwischen elf und 18 Uhr zum Scheunen- und Trödelmarkt ein.

Alte Schneidbank

Was beim Ausräumen des Bauernhauses so alles zum Vorschein kam, hat selbst Gertrud und Peter Volz verwundert. Wagenräder, Sielscheide, Rechen, Heugabeln und Strohschneider sind dabei, Lohmesser, Distelstecher, Getreidesäcke und ein Wiesenbeil. Die alte Schneidbank wurde früher zum Anspitzen und Entrinden von Rundhölzern gebraucht. Auch ein so genanntes Fass, eine Maßeinheit für das Getreide, ist dabei. Kaum noch bekannt ist den Menschen von heute der Brunnenwolf. Es ist ein eiserner Vierzack, der an einem Seil in den Brunnen herabgelassen wurde, um Sachen herauszuholen, die hineingefallen waren. "Schauen Sie mal diese Kartoffelgabel an", sagte Peter Volz und holte das gute Stück von der Wand herunter. "Damit die Kartoffeln beim Ernten nicht zerstochen werden konnten, hat die Gabel keine Spitzen, sondern kleine Kugeln", erklärt er.

In der Wohnstube warten Sammeltassen, Leinenballen, Möbel und Steinguttöpfe auf Interessenten. Noch nie in Gebrauch waren die geflochtenen Kuchendeckel. Neben Bestimmungsbüchern für Pflanzen und Tiere ist das Volkslexikon der Saarbrücker Zeitung eine echte Rarität. Auf 950 Seiten sind 25 000 Stichwörter verzeichnet. Das Besondere an ihm ist, dass es in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg nicht als fertiges Buch gekauft werden konnte. Stattdessen waren fast zwei Jahre lang täglich zwei Buchseiten in der Zeitung abgedruckt. Die Leser konnten sie sich ausschneiden, in einer Sammelmappe abheften und sich auf diese Weise nach und nach ein Lexikon zusammenstellen. Für die Besucher des Scheunen und Trödelmarktes hält das Ehepaar Volz Speisen und Getränke bereit. gtr

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